Ein ehrliches Update zu meiner #ZeroWaste-Liste oder: Ist das wirklich sinnvoll?

Plastikmüll ist mittlerweile überall, das Meer ist voll mit Plastik, Mikroplastik findet man mittlerweile sogar in Muttermilch –
all diese Schlagzeilen der letzten Jahre haben mich ebenso viele andere zum Nachdenken gebracht.

>> Woher kommt das ganze Plastik? Bin ich schuld daran? Was kann ich tun? 

Also hab auch ich vor einigen Jahren damit begonnen, Plastik aus meinem Leben weitgehend zu verbannen und das hier beschrieben –
ich hab versucht, dort etwas zu verändern, wo es halt möglich ist. Möglich scheint, denn die Wahrheit ist:
Nicht jede Alternative ist eine gute, eine gesunde, eine sinnvolle.

Deswegen berichte ich heute so ehrlich wie nur möglich von meinem Zero-Waste-Versuch –
und was davon übrig geblieben ist.

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Ein Jahr wie eine Ewigkeit oder: Was, schon ein Jahr?

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass ich hier das letzte Mal etwas veröffentlicht habe –
und ich weiß auch ganz genau, warum:
Zu viel ist passiert in diesem letzten Jahr, zu wenig Zeit ist geblieben für Dinge wie eigene Texte am Blog zu veröffentlichen, Yogaanleitungen zu schreiben, Themen zu finden, über die es sich zu schreiben lohnt. Irgendwie schade –
und irgendwie auch richtig großartig.

Denn die gewonnene Zeit habe ich in Dinge investiert, die mir viel bedeuten –
ich hab nach dem Wegfall aller Yoga-Kurse einen großartigen Job gefunden, ich habe viel Zeit mit der Familie verbracht, und fast noch mehr Zeit mit unseren neuen Familienmitglied:

https://www.instagram.com/p/CcvTVyft7st/

Fenja ist ein Tierschutz-Hund aus Bosnien, vermutlich ein Kokoni-Mix, sie begleitet uns jetzt seit etwas mehr als einem Jahr und ist nicht mehr wegzudenken aus unserem Alltag.
Sie begleitet mich an manchen Tagen in die Arbeit und sitzt gern mit mir auf der Yogamatte – besser geht’s nicht.

https://www.instagram.com/p/CdLW1sdo8dG/

Viel ist also passiert in diesen letzten Monaten –
was mich aber immer begleitet hat, war meine Yoga-Praxis und die Erinnerung an all die wunderbaren Yoga-Stunden.
Dafür bin ich noch immer dankbar.

#Namaste!

War’s das mit uns? oder: Das könnte ein Abschied sein.

Das Jahr 2020 hat wirklich gut begonnen:
ausgebuchte Erwachsenenkurse, jeden Vormittag Kinderkurse, und eine Schreibwerkstatt voller engagierter Menschen, die wirklich tolle Texte zu Papier bringen.
Nach wunderbaren morgendlichen Yogaeinheiten in Kindergärten und Volksschulen gab’s nachmittags ebenso wunderbare Yogastunden mit meinen erwachsenen Yogi/nis, abends konnte ich mit einem Lächeln auf den Lippen einschlafen.
Einen besseren Job gibt es wohl nicht.

Und dann kam Corona.

Mit einem Schlag war es vorbei mit den Yogastunden –
verständlicherweise, immerhin ist mit diesem Virus nicht zu spaßen.

 

Seit gestern steht nun fest, dass es dieses Semester keine Yogakurse mehr geben wird, vielleicht nicht einmal mehr dieses Jahr. Einer der Kinderkurse wurde auf Herbst 2021 verschoben.
Das stellt mich als freie Yogalehrerin vor eine schwierige Entscheidung:
Wie geht es jetzt weiter?

Denn eins ist klar:
Erst im Herbst 2020 oder Frühling 2021 wieder mit Kursen zu beginnen und bis dahin nicht zu unterrichten, das ist keine Option, dazu müsste ich reich sein und den Yogaunterricht nur als Hobby betreiben.
Yoga ist (oder war) für mich und viele andere aber Beruf, nicht nur Berufung –
und auch das ist so eine Sache:

Dass Yogaunterricht echte Arbeit ist, auch wenn der Unterricht Spaß macht, und deshalb auch bezahlt werden sollte, ist vielen Unterrichtenden offenbar nicht klar
und auch die Yogi/nis greifen lieber zu Gratisangeboten. Verständlicherweise –
und natürlich ein bisschen traurig.

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🌀in den letzten tagen häufen sich gratis-yogaangebote von menschen, die sich zuvor darüber beschwert haben, wie schlimm die corona-krise gerade die yogaszene trifft. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ich muss gestehen: ich versteh das nicht. gratis-online-yogaangebote (oder zu preisen von unter 5€ pro stunde) von menschen, die mit yoga eigentlich ihren lebensunterhalt bestreiten, machen die situation nämlich noch viel schlimmer – für sie selbst und für alle anderen. und das nicht nur jetzt, sondern auch in der zeit danach, denn dann müssen wir erklären, warum es plötzlich nicht mehr gratis geht. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ in meiner story ist eine auflistung der dinge, die ich auch zahlen muss, wenn die yogaeinheit online stattfindet – eigentlich ist das sogar mehr als bei herkömmlichen kursen. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ also schenk dein wissen und deine zeit nicht her – yogaunterricht hat einen wert! 🙏🏼 ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ #bittekeinpreisdumping #yogaistetwaswert #yogapaysmybills #verkaufdichnichtunterwert #yogaunterricht #onlineyoga #yogaonline #siblandthewheel #salzburg #yogainsalzburg #zumnachdenken #mindfulness #yogabusiness #yogaentrepreneur

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Seit wir alle zu Hause bleiben müssen und keine Kurse abhalten dürfen, haben etliche meiner Kolleg/innen ihr Yogaangebot auf gratis umgestellt –
oder verlangen so wenig Geld, dass es fast lächerlich ist.

Das ist unverständlich, weil auch Online-Yoga zu Hause Kosten verursacht, in meinem Fall sogar mehr als sonst, und es zerstört den Yogamarkt für alle anderen, die es sich nicht leisten können, ihren Unterricht herzuschenken.
Es gibt ohnehin schon unendlich viele kostenlose Yogaangebote, die aber alle werbefinanziert sind, was bedeutet:
Der Unterricht ist für die Teilnehmer/innen zwar kostenlos, bringt den Unterrichtenden aber Geld ein.
Und das ist ein großer Unterschied.

Für mich funktioniert das nicht –
ich kann und will mein Wissen nicht herschenken, meine Zeit, meine Hingabe und mein Engagement, hab aber keinen Werbevertrag.
Ich unterrichte online mit genauso viel Herz wie sonst, wenn uns auch einige Kilometer trennen –
natürlich ist es trotzdem nicht dasselbe.

Und vor allem:
Leben kann man davon nicht.

 

Deswegen muss ich jetzt eine Entscheidung treffen:
Wie mache ich weiter?
Mache ich überhaupt weiter?

So wie es momentan aussieht, muss ich mich vom Yogaunterricht als Hauptjob verabschieden. Ich kann nicht bis Herbst warten, ob sich die Lage verbessert, oder mit den Kursen erst wieder im Jahr 2021 beginnen.
Ich bin Mutter von drei Menschen, die sich auf mich verlassen, die Hunger haben und manchmal Wünsche und Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Und ich hab zwar einen wunderbaren Mann, aber keinen Millionär geheiratet, was bedeutet:
Mein Einkommen ist wichtig.

Deswegen bereite ich mich und meine Yogi/nis sanft auf einen möglichen Abschied vor, beginne damit, für manche meiner Kurse Ersatzyogalehrerinnen zu suchen, und mach mich daran, wieder in einen unyogischen Job einzusteigen –
eine schwierige Aufgabe in diesen schwierigen Zeiten.

Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder und ich kann meinen Traumjob weitermachen, zumindest manche meiner Stunden weiterführen –
bis dahin aber werde ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass mein Traumjob für mich wohl wieder zum Hobby werden muss.

Bis das alles klar ist, gibt es Yoga weiterhin online mit mir –
live und in Farbe.

Bleib gesund!
#Namaste

 

Vom Bett direkt auf die Matte – oder: Die Realität ist eine andere.

Wer kennt sie nicht, die Bilder und Texte diverser Yoga-Influencer und -innen, die uns erzählen, dass sie morgens nur heißes Zitronenwasser mit Honig zu sich nehmen, aber erst nachdem sie direkt vom Bett auf die Matte gefallen sind, um sich dort 90 Minuten lang auszupowern und danach noch mindestens eine Stunde zu meditieren …
der perfekte Start in einen yogischen Tag.

Und die beste Art, uns Normalos ein schlechtes Gewissen zu machen.
Denn obwohl ich Yogalehrerin bin und vermutlich mehr Yoga praktiziere als Nicht-Yogalehrende, ist das weit entfernt vom normalen Leben, das die Mehrheit von uns lebt –
ein Leben geprägt von Familie und Arbeitsalltag, von Hobbys und Freund/innen, und von Dutzenden Dingen, die man gerne machen würde, zu denen man aber einfach nicht kommt.
Das sagt uns nur keine/r, das ist eben nicht so glamourös.

Da ich aber ohnehin keine Freundin von Glamour bin, sag ich ganz ehrlich:
Das echte Leben schaut für die allermeisten Menschen anders aus.

Ich finde das gut so, denn:
Ich möchte nicht jeden Morgen die Zeit haben, mit den Vögeln aufzustehen, um dann die Yogamatte aufzurollen und mehrere Stunden Yoga zu praktizieren. Das ist manchmal nett, ja, im Urlaub am Meer etwa, oder an Samstagen im Garten.
Aber ich liebe die wilde, laute und manchmal anstrengende Stunde zwischen 6:30 und 7:30 morgens, wenn meine Familie sich bereit macht für den Tag, während ich mit Brille auf der Nase und Kaffeehäferl in der Hand mitten drin steh und versuche, Ordnung ins Chaos zu bringen.
Denn es gibt immer Dutzende Dinge zu tun, in dieser einen Stunde:
die Kinder wecken, Frühstück machen, Jause vorbereiten, Kleiderfragen klären, Frisuren machen oder kontrollieren, Sonnencreme verteilen, die Meerschweinchen füttern, alle Fenster öffnen, damit die kühle Morgenluft die Hitze der Nacht vertreibt, nach der Reihe mehrere Kinder zum Abschied küssen und auf den Weg schicken, und natürlich auch den Gatten verabschieden.
Das sind aber nur die Dinge, die täglich zu tun sind –
sehr oft kommen andere Dinge dazu, wie etwa Wandertage, die vergessen wurden, aber eine besondere Jause erfordern, verschollene Kleidungsstücke, kleinere oder größere Streits, die geschlichtet werden müssen, Zettel, die unterschrieben werden sollen …
wer Kinder hat, kennt das.

Und dann, erst dann, wenn all das erledigt ist, ist Zeit für ein wenig Yoga im Garten:

https://www.instagram.com/p/BzHxymtIYWA/

Hätte ich Zeit für frühmorgendliches Yoga samt Meditation, dann würde das bedeuten, dass ich meine Familie nicht hätte …
undenkbar. Das mag ich mir nicht einmal vorstellen.

Natürlich könnte ich jeden Tag eine Stunde früher aufstehen und mit der aufgehenden Sonne yogieren –
was wiederum bedeuten würde, dass ich früher schlafen gehen müsste, damit ich morgens fit bin. Aber auch das ist keine Option:
Wer Familie hat, weiß auch, wie wichtig die Zeit mit dem Partner oder der Partnerin ist, wir sind nicht nur Mamas und Papas, wir sind auch Freund/innen, Eheleute, Geliebte.
Zeit mit meinem Mann hab ich aber nur abends, wenn die Kinder im Bett sind –
und auch für mich ist eigentlich nur dann Zeit.
Zeit, um still im Garten zu sitzen und den Vögeln zu lauschen, um zu yogieren, zu entspannen, ein Buch zu lesen oder einen Film anzusehen, mit dem Gatten den Tag zu besprechen oder um einfach nur ein gutes Glas Wein zu trinken und die beiden Glühwürmchen zu beobachten, die in unserem Garten wohnen.

Ich mag das so und möchte mit niemandem tauschen.
Aber – und das ist wichtig! – ich verstehe auch alle, die das anders machen, die keine Kinder haben und auch keine wollen, die lieber frühmorgens yogieren anstatt Butterbrote zu schmieren, die lieber Zitronenwasser als Kaffee trinken und die abends gern vor 22 Uhr im Bett liegen, damit sie morgens fit sind fürs Yoga.
Wenn das für jemanden der richtige Weg ist, dann freu ich mich darüber!

Ich hab aber eine Bitte:
Tut nicht so, als wär das der einzig yogische Weg durchs Leben
denn das stimmt nicht.

Yoga ist so vielfältig wie auch wir Menschen und passt sich jeder Lebenssituation an, das ist ja das Wunderbare daran.
Egal wer, egal wo, egal wie oder wann:
Yoga ist für alle da …
und niemand ist weniger yogisch, nur weil morgens der Kaffee besser schmeckt als Zitronenwasser mit Honig.

Versprochen!

 

danke. (#schreibwerkstatt)

Weil es wichtig ist, danke zu sagen …
weil Dankbarkeit etwas Wunderbares ist …
und weil wir das viel zu selten machen:

Danke!

<3

sinn.wort.spiel.

manchmal, ganz ohne vor.warnung, da findet man etwas, das einem das herz in der brust vor freude hüpfen lässt –
etwas, das einem zeigt, dass man auf dem richtigen weg ist, dass die art und weise, wie man etwas macht, gut ist, und dass man so weitermachen sollte.

heute hab ich mal wieder so etwas gefunden:
danke, liebe heike!

* * *

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über den #feminismus – ein weckruf und ein geheimnis. (achtung: #explicitcontent!)

Happy Weltfrauentag, meine Damen und Herren!

Heut gibt’s von mir ungewohnt kämpferische Töne, geteilt von meinem anderen Blog.
Warum?

Weil ich zum Kaffee einen Kommentar der anderen, genauer gesagt: einen Kommentar dreier alter Männer und einer Frau lesen musste, der mit hanebüchenen Argumenten zu erklären versucht, wieso geschlechtsneutrale Sprache Unsinn ist.

Doch leider muss ich sagen:
Es ist kein Unsinn.

Frauen in der Sprache sichtbar zu machen, ist ein wichtiger Teil des Feminismus –
und auch wenn wir nicht mehr für dieselben Dinge kämpfen müssen wie vor hundert Jahren:
Der Kampf für Gerechtigkeit ist noch nicht vorbei –
vor allem nicht global betrachtet, da gibt’s noch einiges zu tun.
Lasst uns gemeinsam eine Welt schaffen, in der unsere Töchter und Söhne gleichberechtigt sind –
und zwar alle Töchter und Söhne, auf der ganzen Welt!

#feminismNOW!

 

sinn.wort.spiel.

feministin zu sein ist heutzutage eigentlich a gmahde wiesn
die wirklich drängenden themen haben, zumindest hierzulande, generationen streitbarer vorzeige.emanzen für uns erstritten, wir werden nicht mehr mit zwölf verheiratet, wir dürfen wählen und studieren, wir dürfen entscheiden, ob und was wir arbeiten wollen, ob wir bei unseren kindern bleiben oder vielleicht gar keine bekommen möchten, und wir dürfen zu allen themen unsere meinung kundtun, ohne vorher unseren herrn vater oder den ehren.werten gatten um erlaubnis fragen zu müssen.

frau könnte meinen, nun wäre es an der zeit, uns tiefer.greifenden themen des feminismus widmen –
komplette gleich.stellung in der gesellschaft, die gehalts.schere schließen, den feminismus zu einem equalismus werden lassen, damit jede/r, egal ob männlich, weiblich oder vielleicht beides oder nichts davon, so leben kann, wie er oder sie es möchte.
doch weit gefehlt.
anstatt uns ein weilchen auf den emanzipatorischen lorbeeren unser vor.fahr/innen ausruhen und diese dann im besten…

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Warum uns nur Ehrlichkeit weiterbringt – oder: Lügen? Echt jetzt?

Im Yoga gibt es die yamas und niyamas, eine Art Verhaltensempfehlung für den Umgang mit der Umwelt, unseren Mitmenschen und uns selbst.
Natürlich interpretiert die jede/r so für sich, dass es sich gut danach leben lässt, wie bei allem im Leben –
allerdings halte ich das Interpretieren bei satya, der Wahrhaftigkeit, für am Schwierigsten.

Denn welche Möglichkeiten hab ich?
Ich kann die Wahrheit sagen, lügen oder schweigen, wenn ich jemanden mit der Wahrheit verletzen würde und das nicht möchte (Stichwort ahimsa, die Gewaltlosigkeit in Gedanken, Worten und Taten).
Ich kann aber auch schweigen, weil ich nicht die Wahrheit sagen möchte, und das hat mit Wahrhaftigkeit rein gar nichts zu tun.

Ich lege großen Wert auf Wahrhaftigkeit –
da ich mein Herz auf der Zunge trage, kommen mir Lügen schon seit Jahren nicht mehr über die Lippen.
Klar war das in meiner Kindheit und Jugend anders, wie bei allen von uns vermutlich, aber je älter ich werde, desto weniger Kraft habe ich für falsches Lächeln und irgendwelche Lügen.

Umso erstaunter war ich, als bei den Recherchen zu meiner Zero Waste-Liste auf einige Unwahrheiten gestoßen bin.

Ja, #ZeroWaste ist ein Lifestyle geworden, es ist in, und das ist natürlich toll, denn je mehr Menschen sich Gedanken um den Zustand unseres Planeten machen, umso besser.
Es ist nur leider vollkommen sinnlos, wenn Menschen sich im Internet als müllfrei präsentieren und stolz erzählen, wie sie es schaffen, in einem Jahr nur wenige Gramm an Müll zu produzieren, um diesen dann in einem Glas zu sammeln –
so einfach ist das nämlich leider nicht.
Und deswegen wird auch immer einiges verschwiegen.

Solche Beiträge sind eigentlich ziemlich fies, denn:
Unsereiner liest sie und ist enttäuscht, weil es zu Hause nicht gelingt, wenige Gramm an Müll zu produzieren, egal wie sehr wir uns bemühen.
Und was macht Enttäuschung mit uns?
Genau, wir geben auf und machen lieber gar nichts mehr.
Schade eigentlich.

Deswegen geb ich auch immer unumwunden zu:
Von #ZeroWaste und #Plastikfrei bin ich meilenweit entfernt, auch wenn ich mich wirklich bemühe –
und das wird sich vermutlich auch nicht so schnell ändern.

Um den Müll eines Jahres in nur einem Glas unterzubringen, müssen nämlich die Rahmenbedingungen stimmen –
und ein paar davon hab ich in den letzten Tagen herausgefunden.

Der Wohnort:
Es ist tatsächlich unheimlich wichtig, wo man wohnt –
in coolen Großstädten wie Berlin ist es einfach, müllfrei einkaufen zu gehen, weil es dort etliche Unverpackt-Läden gibt. Wer aber in, sagen wir, Oberösterreich auf dem Land lebt, wird sich da schwerer tun, vor allem wenn etwas anderes als Obst oder Gemüse eingekauft werden soll.
Außerdem leben viele der Zero-Waste-Ikonen in tropischen Regionen, in denen man Obst, Gemüse und Snacks in Banenenblättern verpackt auf Märkten kaufen und Kokoswasser direkt aus der Nuss trinken kann –
das nützt uns hier in Europa aber leider wenig, da kommen uns die vielen Regeln und Hygienevorschriften in die Quere.
(Und das ist ja auch gut so.)

Die Lebenssituation:
Viele derer, die sich im Internet als komplett müllfrei präsentieren, sind sehr junge Frauen, meist Single und kinderlos.
Gerade die Kinderlosigkeit macht die Sache natürlich um ein Vielfaches einfacher –
ich brauche keine Babysachen, keine Windeln, keine Medizin, ich muss keine Schulsachen besorgen (probier das mal Müll- und Plastikfrei), keine Jause herrichten und täglich mehrere Mahlzeiten kochen, ich muss keine (manchmal sonderbaren) Kinderwünsche erfüllen, ich hab generell viel mehr Zeit, mir Gedanken um ein plastikfreies Leben zu machen.
Natürlich klappt es auch mit Kindern, Einweg-Plastik zu vermeiden und ein bisschen weniger Müll zu produzieren, ich hab ja selbst drei Kinder, aber einfacher ist es natürlich, wenn ich ganz für mich allein Dinge entscheiden kann, wenn ich keinen Partner habe, auf den ich Rücksicht nehmen möchte, wenn ich müllfrei kochen kann, was ich will, weil niemand anderer da ist, dessen Vorlieben ich beachten muss.
(Eine traurige Vorstellung, eigentlich.)

Wer eine Familie gründet und eine gemeinsame Wohnung bezieht, tut sich sehr schwer, das müllfrei zu tun –
das ist in einer schicken, fertig möblierten Wohnung in einer hippen Stadt natürlich alles viel einfacher.

Denn es ist doch so:
Klar klappt es plastik- und müllfrei auch unter (nennen wir es) erschwerten Bedingungen, solche Blogs findet man ebenso, wenn auch selten –
wer allerdings schwanger ist, ein Neugeborenes zu versorgen hat oder sich mit (chronischen) Erkrankungen herumschlagen muss, dem fehlt ziemlich sicher die Muse, sich Gedanken um ein müllfreies Leben zu machen.

Persönliche Voraussetzungen:
Bei meinen Recherchen zu plastikfreiem bzw. -reduziertem Make-up hab ich außerdem festgestellt, dass viele der Beauty-Bloggerinnen einen tollen Teint haben und selbst im Winter nicht so leichenblass sind wie ich, oft gepaart mit wunderbar langen Wimpern und pflegeleichter Haut.
Wäre ich mit einem solchen Teint gesegnet, ich würde auch auf Foundation und Puder verzichten –
ich aber schlag mich mit bleicher Haut, Pickeln und kaum sichtbaren Wimpern herum, und ich muss gestehen:
So lauf ich nur sehr ungern herum, auch wenn das vielleicht ein wenig eitel ist.
(Ok, nicht vielleicht, es ist eitel.)

Außerdem sind viele der Blogger/innen scheinbar nie krank, haben nie Kopfschmerzen, nehmen keinerlei Medikamente und benutzen keine Verhütungsmittel –
sowas findet sich nämlich nie in den Müllgläsern.
Das kann gar nicht wahr sein, so sehr ich jedem Menschen ewige Gesundheit vergönne.

Die Prioritäten:
Ganz oft hab ich bemerkt, dass die Produkte, die vorgestellt werden, zwar plastikfrei sind, dafür aus fernen Ländern zu uns fliegen –
die tolle Foundation im Karton, die aus Australien kommt, die Cake Mascara aus den USA, die Bienenwachstücher, die ebenfalls aus Amerika kommen.
Ich halte das für keine guten Alternativen, vor allem dann nicht, wenn es gleichwertige Produkte aus Österreich oder zumindest näher gelegenen Gegenden gibt –
und die gibt es immer, man muss nur ein wenig länger suchen.

Überhaupt stört es viele gar nicht, wenn die seltsamsten Dinge rund um die Welt fliegen –
wer sich in Österreich mit Klopapier aus Bambus den Po putzt, hat #ZeroWaste und #SaveThePlanet nicht verstanden.

Gerade bei Blogger/innen kommt dann außerdem dazu, dass sie viele der vorgestellten Produkte gratis zur Verfügung gestellt bekommen –
und einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul.

Die Sache mit der Wahrheit:
Was mich aber wirklich stört, ist Unehrlichkeit – die Rahmenbedingungen kann man ja nur bedingt beeinflussen.

Eine neue Wimperntusche im angesagten Bambus-Look und noch dazu vegan? Toll!
(Dass sie im Inneren aber trotzdem Plastikteile versteckt, wird charmant verschwiegen.)
Bienenwachstücher, in denen das Jausenbrot verpackt wird? Klasse!
(Dass sie aus Amerika kommen, weiß ja keine/r. Dabei gibt’s tolle aus Österreich!)
Megatolle Badebomben, ganz ohne Müll? Perfekt.
(Gibt’s halt nur für Blogger/innen, die eine Kooperation mit der Firma haben.)

Und mit dem Ansatz, Müll im Laden zu lassen und sich dann darauf zu berufen, man habe ihn gar nicht erst produziert, kann ich gar nichts anfangen –
das hilft vielleicht dem eigenen Gewissen, der Planet hat nichts davon.

Leute, seid doch ehrlich!

Es macht nichts, wenn nicht alles perfekt ist. Niemand ist perfekt.
Wenn du auf den tollen Lippenpflegestift nicht verzichten möchtest – okay. Dann achtest du eben auf etwas anderes. Gemeinsam achten wir dann auf alles!

Warum ich das so betone?
Weil es wichtiger ist, dass wir alle etwas weniger Müll produzieren, nicht nur ein paar vermeintlich gar keinen –
das ist die viel bessere Variante, sonst ersticken wir im Müll.
Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir etwas bewegen –
dass jemand den ganzen Müll seines Jahres in einem Glas unterbringt, wird wohl eher Ausnahme bleiben, als zur Regel zu werden.

Es geht doch darum, dass wir uns alle ein wenig bemühen, ein wenig achtsamer werden, und uns bei manchen Dingen fragen:
Brauch ich das wirklich?

Denn ganz oft lautet die Antwort:
Nein.

#Namaste!

***

Eines möchte ich aber noch betonen:

Viele der Blog-Beiträge sind voller guter Anregungen und toller Tipps, ich hab mir da schon viel abgeschaut.

Danke dafür!

 

 

 

Meine #ZeroWaste-Liste oder: Es ist gar nicht so schwer!

Immer wieder fragen mich Menschen, was man machen kann, wenn man unnötigen Verpackungsmüll und Plastik im Speziellen vermeiden möchte –
vor allem dann, wenn ich mich mal wieder über die Mengen an Plastikmüll in den Regalen aufrege. Oder über Inhaltsstoffe, die ich nicht am Körper oder in der Natur haben mag, Mikroplastik etwa.

Also hab ich mir gedacht, ich schreib einfach mal auf, was wir daheim umgestellt haben und woher ich die Dinge hab, ich versuch ja ständig, neue Wege zu gehen –
die Liste ist aber immer in Bearbeitung, weil ich dauernd was Neues entdecke.

Und weil ich auch sehr ehrlich darüber schreibe, was nicht alltagstauglich ist –
und das ist leider so einiges.

>> Ich freu mich auch sehr über Anregungen!
Einfach einen Kommentar hinterlassen! 

Im Badezimmer – Körperpflege:

Wattepads:
Wattepads hab ich mir selbst gemacht, ganz einfach aus Garnresten gehäkelt, das funktioniert klasse:
Nach Gebrauch kommen sie in ein Wäschesackerl und werden mit der Wäsche mitgewaschen, dann lass ich sie trocknen, fertig. Man muss nur darauf achten, dass das verwendete Garn nicht recht haarig ist, denn das ist unangenehm beim Abschminken.
Das funktioniert wirklich gut, nur für Nagellack benutze ich selten noch normale Wattepads.

Damenhygiene:
Ich benutz diese waschbaren Slipeinlagen aus Bio-Frottee, die sind wirklich angenehm zu tragen, außerdem verwende ich eine Menstruationstasse und diese waschbaren Tampons.
Meine mittlere Tochter verwendet zu den Tampons außerdem wunderbar bunte, waschbare Binden und ist sehr happy damit.
Das ist weitaus besser für die empfindliche weibliche Intimzone, es entsteht kein Müll und es schont die Geldbörse –
Binden und Tampons sind ja nicht gerade billig.

Zahnpflege:
Manchmal benutzen wir Bambuszahnbürsten, vor allem für Gäste, nachdem die aber vom andren Ende der Welt zu uns herfliegen, kauf ich sie mittlerweile nicht mehr und such Alternativen.
Update:
Gestern hab ich im Bioladen Zahnbürsten aus Bio-Plastik entdeckt, die aus heimischen Holzabfällen hergestellt werden. Sobald wir keine mehr haben, werd ich die testen.
Update:
Ein Drogeriemarkt bringt gerade Holz-Zahnbürsten aus heimischem Holz auf den Markt. Das klingt perfekt – sobald ich eine ergattert hab, werd ich berichten.

Wir benutzen alle eine elektrische Zahnbürste und diese Zahnpasta-Tabletten mit Fluorid, unverpackt gekauft. Außerdem verwende ich gerne Zahnputzöle – und weil es die leider nur fluoridfrei gibt, benutze ich Mundwasser mit extra Fluorid. (Von Verschwörungstheorien halte ich nämlich nichts.)

In der Dusche:
Zum Duschen verwenden wir Seifenstücke oder festes Duschgel, jede/r von uns benutzt das, was er oder sie eben gern hat, am liebsten von hier oder hier (in diesem Shop findet man eine ganze Menge toller Produkte, handgemacht und mit wenig Verpackung), aber wir schauen auch gern in Bioläden oder auf Märkten.

Mein Mann hat diese blaue Duschseife beim Trainieren dabei, das ist klasse, weil in der Sporttasche (oder im Koffer) nichts ausläuft.
Das Angebot an tollen, auch stark überfetteten Seifenstücken zum Duschen ist riesig, da findet wirklich jede/r das Richtige, viele duften auch ganz wunderbar.
Und wer einmal mit dieser Flanell-Seife geduscht und den wunderbar samtigen Schaum gespürt hat, greift nie wieder zu herkömmlichen Chemiebomben aus der Plastikflasche.

Außerdem nehm ich gern Lavaerde (Ghassoul) zum Duschen oder Haarewaschen, das ist auch eine echt wunderbare Option und gerade für Kinder in der Dusche eine Riesengaudi.
Und keine Angst vor der Sauerei in der Dusche: Einmal drüberduschen, alles wieder sauber.

Hände waschen:
Zum Händewaschen nehmen wir natürlich auch Seifenstücke, wobei wir seit der Pandemie verstärkt auch wieder Seifenspender zum Nachfüllen benutzen. Ja, die Nachfüllbeutel sind aus Plastik, lassen sich aber recyceln.
In der Küche benutzen wir  gerne diese Gärtner-Seife, weil der zitronige Duft Küchengeruch super entfernt, außerdem steck ich gern Mini-Seifenstücke in ein Sackerl und wir waschen uns mit diesem Sackerl die Hände –
das schäumt erstens toll, und zweitens kann man so Seifenreste aufbrauchen.
Viele Seifen sind in solchen Säckchen verpackt, das ist sehr praktisch. Aber auch das pausiert gerade während der Pandemie, weil das Säckchen alles aufnimmt, was ich in Zeiten wie diesen nicht unbedingt auf den Händen haben möchte.

Übrigens:
Seifen gibt es auch immer für Babys und Kinder, für Tiere und vegan
da ist wirklich für jede/n etwas dabei.

Haarpflege:
Für die Haare verwenden mein Mann und meine Töchter gern diese Haarseife mit Klettenwurzelöl, oder festes Shampoo, das hier mit Kokos oder dieses mit Vanille-Kokos-Duft. Momentan nimmt mein Mann dieses Shampoo mit Orange-Salbei und ist begeistert vom Duft.
Es gibt auch festen Conditioner, wir benutzen diesen mit erfrischendem Duft, der ist wirklich toll, schäumt leicht und macht die Haare samtig, aber nicht fettig.
Noch besser ist aber das Klettenwurzelöl aus der Flasche, das pflegt, stylt, fettet aber nicht, und man kommt ewig damit aus – einfach perfekt.

Seit ich kreisrunden Haarausfall hab, benutz ich recht oft Roggenmehl oder Heilerde zum Haarewaschen, mit ein wenig Amla-Pulver zur Stärkung, und manchmal einem Tropfen Klettenwurzelöl.
Und ich liebe diese Shampoo Bar, weil sie aus weniger Haaren optisch mehr macht.

Vor der Haarwäsche reib ich außerdem zwei oder drei Mal in der Woche entweder dieses oder dieses Haaröl auf die Kopfhaut und in die Haare und lass es (meist über Nacht) einwirken –
nicht so sehr, um den Haarausfall zu stoppen, denn der kommt ja von innen, sondern um die Haare zu kräftigen und die manchmal trockene Kopfhaut zu unterstützen. Die Kombination aus den Ölen und dem Waschen mit Mehl oder Erde scheint meinen Haaren gut zu tun, sie sind viel kräftiger und fallen auch ohne Styling schön. (Das liegt aber sicher auch am Färben mit Henna, das ist echt klasse.)

Zwischendurch frisch ich meine Haare mit selbst gemachtem Trockenshampoo auf –
mit exakt denselben Wirkstoffen wie bei denen aus der Dose, dafür ohne Treibgase oder andrem Zeug, das niemand in den Haaren braucht, und viel günstiger:

Trockenshampoo:
Man nehme Reisstärke und Heilerde, etwa 50:50, füllt alles in einen Streuer und gibt ein bisschen Zimt oder Vanille dazu, dann duftet’s auch. Wer mehr Pflege möchte, kann auch ein wenig Amla-Pulver dazumischen.
Wer helles Haar hat, nimmt mehr Reisstärke, bei dunklem Haar kommt dafür mehr Heilerde hinein.
Einfach in die Haare streuen, leicht einmassieren, ausbürsten, fertig.
Die Haare wirken wieder frisch, duften, fliegen nicht und sind griffig –
das klappt also auch als leichtes Stylingprodukt.

Haarstyling:
Shampoos ohne Chemiebomben lassen die Haare fester werden, ganz von selber. Meist brauch ich nur mehr ein wenig Salzspray, den ich mir super selber machen kann (ich misch zum Salzwasser immer ein wenig Kurfestiger), fertig.
Update:
Der selbst gemachte Salzspray wurde wieder aus dem Badezimmer verbannt. Das meist nicht richtig dosierte Salz trocknet die Haare extrem aus, das ist auf Dauer nicht gut für Haare.

Wenn ich mal ausgehe und mehr Styling brauche, nehm ich einen Klecks Haarwachs aus der Dose, mit dem komm ich ewig aus.
Das Trockenshampoo wirkt übrigens wie diese Volumenpulver, nur ohne Zusatzstoffe, die ich nicht mag.

Haarfarbe:
Nachdem ich schon länger überlegt hab, meine Haare nicht mehr zu blondieren, hab ich aufgrund der kleinen Glatze beschlossen, den grauen Haaren mit natürlichem Henna zu Leibe zu rücken. Das ist einerseits super, weil graue Haare die Pflanzenfarbe anders aufnehmen, man hat also immer Strähnchen, ohne diese extra färben zu müssen, andererseits aber auch, weil Henna die Haare extrem pflegt:
Es legt sich wie ein Schutzmantel um jedes Haar und lässt es dicker werden, gesünder, die Mähne ist voluminöser und glänzt. Wer das gerne probieren möchte, ohne die Haare zu färben: Es gibt auch farbloses Henna, das man als Pflege verwenden kann.

Eine für alles:
Diese Salzseife ist ein echter Allrounder, den ich auf Reisen immer dabei hab, außerdem wasch ich damit fast täglich mein Gesicht –
sogar zum Zähneputzen ist sie toll.
Das ist sehr praktisch auf Reisen, einfach eine Seife und fertig.

Peeling:
Peeling aus der Flasche ist ja etwas, das ich schon lang nicht mehr benutze, einfach aufgrund der Tatsache, dass es fast immer mit Mikroplastik daherkommt. Da ich das raue Gefühl auf der Haut aber gern mag, nutz ich entweder Meersalz, gemischt mit Öl, oder eins dieser Peeling-Seifenstücke.
Außerdem hängt ein Sisalsäckchen mit einem Seifenstück drin in der Dusche – super für zu klein gewordene Seifen.

Wer auch im Gesicht den sanften Peeling-Effekt schätzt, kann es mit solchen Tonerde-Reinigungsstücken versuchen.

Eincremen:
Zum Geburtstag hab ich den tollen Elixator douche bekommen, wir brauchen zu Hause also kaum noch Bodylotion –
das Öl dafür kauf ich in Glasflaschen, am liebsten heimisches Sonnenblumenöl, das ich mit einem Hauch duftendem Bodyöl oder einem Tropfen ätherischem Öl mische.
Der Elixator eignet sich auch wunderbar für Ölbäder, ich geb dann einen Teelöffel Salz, etwas Milchpulver und ein bisschen Seife dazu, fertig ist das Zero Waste-Ölbad.

Wenn wir unterwegs sind oder im Urlaub Aftersun brauchen, verwend ich gern feste Kakaobutter
da gibt es wirklich für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis etwas, sogar für werdende Mamis. Trotzdem verwenden wir zusätzlich herkömmliche After sun, weil manche Familienmitglieder das nach der Sonne wirklich brauchen.

Auch Handcreme kann man am Stück kaufen, das ist äußerst praktisch. Ich nutze momentan diese Sheabutter mit Granatapfel und Aloe Vera, die ist auch top als Lippenpflege (und ich liebe solche Dosen). Außerdem liebe ich diese Marke, da kommt fast alles im Glas – ich hab schon eine kleine Sammlung an verschiedenen Cremes. Sehr zu empfehlen.

Im Gesicht:
Für meine Mischhaut im Gesicht hat sich Öl bewährt, noch hab ich dieses Pink Lotus-Öl in der Glasflasche, es ist ganz wunderbar gegen Hautunreinheiten und duftet himmlisch, dabei werd ich wohl bleiben.
Abends nehme ich gern diese Creme im Glas, und auch diese, die wunderbar nach Kakao duftet.

Meine Töchter nehmen gern diesen entzückenden Balm zum Eincremen, damit kommt man ewig aus und die süßen Dosen verwenden wir weiter –
für Seifen, Süßigkeiten oder anderen Krimskrams.

Bartpflege und Rasur:
Mein Mann trägt einen Vollbart und pflegt ihn gern mit diesem Bartbalm oder diesem Bartöl.
Männerseifen für Gesicht und Bart sehen irgendwie immer toll aus und duften (wie die hier) –
es scheint für Männer cooler zu sein, Seifen in Dosen und Öl in Glasflaschen zu kaufen.

Wer keinen Bart trägt, findet in diesem Shop auch tolle Rasierseifen und Rasierzubehör.
Ich benutz zum Rasieren meiner Beine diese Teebaumöl-Seife, an einen plastikfreien Rasierer hab ich mich aber noch nicht rangetraut.
Sobald mein herkömmlicher Rasierer keine Nachfüllungen mehr hat, werd ich aber so einen Rasierhobel testen –
darauf freu ich mich schon.

Update:
Der Rasierhobel ist super! Ohne Probleme kann man oder frau sämtliche Körperstellen enthaaren, die Klingen halten bis zu zehn Mal und lassen sich nahezu Müllfrei wechseln
Plastik ist gar keins dabei.
Ich verwende sicher keinen anderen Rasierer mehr.

Deo:
Ich benutz gern dieses feste Deo, muss aber gestehen, dass es nicht für echt arges Schwitzen beim Yoga zum Beispiel geeignet ist. Es ist super im Alltag, an ganz normalen Tage, das schon, da fängt man nicht zu müffeln an und riecht den ganzen Tag über frisch.
Ich hab noch kein Deo ohne Aluminium und/oder im Tiegel gefunden, das einer 90minütigen Unterrichtsstunde gewachsen ist, da nehm ich immer noch mein altes, von dem ich weiß: Ich stink ganz sicher nicht, denn Yoga unterrichten und stinken, das ist keine Option.

Doch! Ich hab eins gefunden:
Dieses hier! Das ist der Wahnsinn!
Es wirkt mehrere Tage lang, selbst bei Sport, Yoga, schwitzen, und sogar nach der abendlichen Dusche – ganz ohne Nachschmieren.
Bei meinem ersten Test hab ich drei Tage nicht nachgeschmiert, trotz mehrfachen Unterrichtseinheiten, einer täglichen Dusche und einmal Ölbad –
kein Stinken, nicht mal Geruch, einfach nix! Mittlerweile hat sich mein Körper angepasst, fünf Tage ohne Nachschmieren sind kein Problem, sogar bei großer Hitze.
Und das ohne Tierversuche, ohne Giftstoffe, die Verpackung ist aus Zuckerrohr …
jetzt müsste ich’s nur noch im Laden ums Eck bekommen. Aber ich hoff das Beste!

Parfum:
Auch Parfums können plastikfrei erworben werden.
Die meisten Flakons sind ohnehin aus Glas, es gibt aber auch wieder vermehrt feste Parfums in Döschen, ich kenn das noch aus meiner Kindheit, die hab ich geliebt!
Feste Parfums kann man auch in den Haarspitzen verteilen, das ist gerade im Sommer eine tolle Variante.

Tipp:
Festes Parfum kann man auch super selber machen –
die meisten Zutaten bekommt man in Bioläden oder im Internet ohne Plastikverpackung.

Wer auf Plastik verzichtet und auch sonst ein bisschen öko ist, kann also trotzdem duften.

Im Badezimmer – Make-up:

Bei dekorativer Kosmetik gibt es (noch) kaum gute und auch leistbare Alternativen – einerseits aufgrund der strengen Hygienevorschriften, andererseits auch weil es im Bewusstsein der Menschen noch nicht angekommen zu sein scheint, wie viel Müll wir eigentlich beim Schminken produzieren.
Ein Blick in die sozialen Medien zeigt leider auch:
Ganz vielen Frauen ist es einfach egal, die kaufen alles, was neu ist, egal, worin es verpackt ist oder was es enthält, hauptsache bunt und billig.

Langsam komm ich meinem persönlichen Ziel näher, aber ich muss gestehen:
Gerade in Sachen dekorativer Kosmetik muss ich noch recherchieren, bis ich da echte Alternativen hab. Da ich aber bis auf ein paar Basics nicht übermäßig geschminkt bin, ist es nicht so tragisch für mich.
Echte Schmink-Freaks tun sich da wohl schwerer.

Augen:
Ich liebe Wimperntusche – ohne fühl ich mich fast ein bisschen nackt. Weil ich aber nicht mehr andauernd Wimperntusche ins Haus schleppen möchte, die in Plastik daherkommt und nach wenigen Wochen schon wieder ausgetrocknet ist, hab ich mich dazu entschieden, diese Cake Mascara zu probieren, die zwar auch in einer Plastikdose verpackt ist, dafür aber viel länger hält als herkömmliche Wimperntusche und meine Wimpern nicht unnötig belastet. Momentan recherchier ich grad, ob es Nachfüllsteine dafür gibt – aber auch so ist sie definitiv eine Alternative.
Update:
Meine Nachfrage bei der Firma hat ergeben, dass daran gearbeitet wird, einen Nachfüllstein herzustellen –
da der ja gut in der Dose halten muss, tüfteln sie noch daran, das scheint nicht so einfach zu sein.
Ich bin gespannt!

Update:
Die Wimperntusche ist toll! Schon nach wenigen Tagen ist die Handhabung kein Problem mehr, ich trag meistens drei Schichten auf, die ich zwischendurch trocknen lasse, fertig. Der Effekt ist mit etwas Übung genauso dramatisch wie bei herkömmlicher Wimperntusche, wasserfest ist sie natürlich nicht –
Lachkrämpfe hält sie aber super aus, auch tränende Augen durch Kontaktlinsenprobleme, perfekt also für den Alltag.
Ich misch sie mittlerweile mit einem Tropfen Gesichtswasser an, aus irgendeinem Grund klappt das besser als mit Wasser.

Tipp:
Die Cake Mascara eignet sich auch super als Eyeliner oder zum Tightlining –
ich bin echt begeistert. Einfach einen dünnen Pinsel in die Paste tauchen, Wimpern verdichten, fertig.
So klasse und schnell hab ich das Augen-Make-up noch nie hinbekommen, und das mit nur einem Produkt.
Genial.

Manchmal benutz ich auch Kajal, vor allem fürs Tightlining, diesen Stift zum Beispiel
– aber das werd ich mit der tollen Cake Mascara wohl nicht mehr machen.

Lidschatten gibt es schon länger in Kartonverpackungen oder als anspitzbare Stifte, wichtig ist:
Kauft keinen mit Mikroplastik-Glitter!

Lippen:
Lippenpflege mach ich selbst, wenn ich die Zutaten bekomme, oder kauf sie in Gläschen oder Dosen wie dieser Lippenbalsam etwa – die sammle ich, was praktisch ist für die Dusch-und Haarseifen im Urlaub oder beim Sport.
Momentan mag ich diese Sheabutter am liebsten, weil ich sie auch für die Hände oder das Gesicht nehmen kann.
Lippenfarbe benutz ich nur selten, aber wenn, dann anspitzbare Stifte wie diesen Duo-Stift, der Farbe und Glanz plastikfrei vereint.

Haut:
Zum Abdecken kleiner Unreinheiten nehm ich diesen anspitzbaren Abdeckstift. Make-up kauf ich in Flaschen, momentan benutz ich diese Drop-Foundation, und diese Reisstärke benutz ich als Puder, ich füll es zur leichteren Handhabung in eine leere Puderdose um.
Meine Pinsel hab ich schon seit Jahren, die wasch ich einmal pro Woche mit einem Seifenstück, dann sind sie wieder sauber.

Rouge kauf ich in Döschen oder als anspitzbaren Stift, da gibt es auch tolle Kombistifte für Lippen, Wangen und Augen.

Abschminken:
Die Schminke muss abends dann wieder runter – zum Abschminken benutz ich meistens Sonnenblumen- oder Riziniusöl (das pflegt übrigens auch gleich die Wimpern) und meine selbst gemachten Wattepads, am liebsten direkt unter der Dusche.
Sehr empfehlenswert ist auch die Oil Cleansing Methode, vor allem wenn man wie ich fettige und zu Pickeln neigende Haut hat –
klingt komisch, ist aber so.
Toner oder Gesichtswasser ohne Plastikflasche hab ich noch keine wirklich leistbaren gefunden, also kauf ich entweder die größte Flasche, die ich finde, und entsorge sie dann ordentlich, oder ich nehme Rosenwasser aus dem türkischen Laden ums Eck, und manchmal benutze ich auch einfach Apfelessig und Wasser.
Ganz klasse ist es, wenn man Orangenschalen in den Apfelessig einlegt und dann zwei bis drei Wochen stehen lässt, das ergibt mit Wasser verdünnt ein super Gesichtswasser.

Meine Töchter verwenden auch gern selbst gemachte Abschminktücher –
die sind super für unterwegs, oder wenn’s mal schnell gehen muss.

Feuchte Abschminktücher:
Ich hab ein altes Baumwolltuch zerschnitten, die Teile in ein Weckglas gestopft und mit Abschminkflüssigkeit übergossen:
2 – 3 EL Gesichtswasser, etwas normales oder destilliertes Wasser, 1 – 2 EL Öl (ich nehm gern heimisches Sonnenblumenöl), 2 Tropfen Teebaumöl, fertig.

Anstelle von Gesichtwasser kann man auch ein Hydrolat nehmen, etwa mit Lavendel oder Rosen, oder nur Wasser.
Ich hab sie auch schon mit Rosenwasser gemacht, das war ein Dufterlebnis, ganz klasse!

Nach dem Gebrauch wandern sie in ein Wäschesackerl und werden einfach in der Waschmaschine mitgewaschen.

In der Dusche wasch ich das Öl einfach mit der Salzseife ab, das ist auch fein.

Letztens hab ich beim Stöbern in einem meiner Lieblings-Kosmetikläden diese Reinigungsbutter mit Kamille entdeckt. Sie ist in einer Dose verpackt, die ich gut weiterverwenden kann, und schmilzt beim Abschminken toll auf der Haut –
auch eine super plastikfreie und sanfte Option für meine Töchter.

So weit, so gut.

Das war’s leider auch schon mit unverpackten bzw. plastikfreien Make-up-Produkten, alles andere, das ich bisher getestet hab, war nicht so klasse oder unfassbar teuer.
Ich mein:
Unverpackt schön und gut, aber wenn das Produkt nicht gut ist, ich es nicht vertrage oder es vom andren Ende der Welt herfliegt, dann ist es keine Alternative.

Und ganz ehrlich:
Leisten muss man es sich auch können. Aber ich such natürlich weiter.

Beim Einkaufen:

Mein Sacklsackl:
Erste und wichtigste Regel:
Immer ein Sacklsackl dabei haben!

Bei mir ist das ein Leinensackerl, in dem weitere Sackerl in allen Größen drinstecken, in denen ich Obst, Gemüse, aber auch Reis, diverse Samen oder Müsli kaufe, wenn ich sowas irgendwo unverpackt finde. Auf Märkten geht das gut, und auch in einigen Bioläden wachsen die Unverpackt-Abteilungen.
Auch wiederverwendbare Boxen für Eier oder Wurst und Käse hab ich meist dabei, das dürfen viele Läden aber noch nicht unverpackt verkaufen.
Update:
Doch! Neuerdings klappt das in allen gängigen Lebensmittelketten ganz ohne Probleme, das ist super!

Tatsache ist aber leider immer noch, dass es kaum wo unverpackte Lebensmittel gibt, hier muss man leider wirklich die größten Abstriche machen –
so einfach es im Badezimmer ist, so schwierig ist es beim Lebensmitteleinkauf.

Schwierige Sache:
Brot back ich immer selber, Joghurt mach ich auch selber, ebenso Kombucha und Kefir, und ansonsten muss man beim Einkaufen ein bissl abwägen:
Glas ist nicht immer die bessere Option, weil es so schwer ist und daher beim Transport die CO2-Emissionen steigen, da ist es manchmal besser, die PET-Flasche zu nehmen, die aus Österreich kommt und wiederverwertet wird. Es ist sowieso immer gscheiter, lokal und saisonal zu kaufen – auch wenn auf der Avocado bio steht, gibt es kaum etwas Schlimmeres für unser Klima als Avocados.
Und auch das besonders von Veganer/innen geliebte Quinoa ist problematisch: lieber nicht kaufen.
Wer wirklich dem Planeten helfen, nicht nur das eigene Gewissen beruhigen möchte, darf auch nicht nur auf bio oder vegan achten –
das ist nicht immer die bessere Wahl.
Und das macht die Sache so schwer.

Ganz oft muss man sich einfach fragen:
Brauch ich das eigentlich wirklich?

Im Haushalt:

Geschirrspüler:
Mit dem Geschirrspüler abzuwaschen ist ökologisch sinnvoller als per Hand, zumindest dann, wenn man diese Regeln beachtet. Die Frage ist natürlich, womit man das Geschirr wäscht.
Ich hab letztens diese Tabs entdeckt –
in wasserlöslicher Folie, ohne extra Plastikhülle, dafür im Karton, und Klarspüler und Salz für die Maschine schon drin.
Mal schauen, wie die sich machen.
Ansonsten benutze ich Geschirrspülpulver aus dem Karton –
und letztens hab ich Handspülmittel am Stück entdeckt, aber noch nicht probiert.

Waschmaschine:
Für die Wäsche nehm ich gern diese zitronige Waschpulver im Karton. Außerdem benutz ich für Flecken ein Stück Kernseife – klassisch wie unsre Omas früher.

Und ich hab dieses Wasch-Ei entdeckt und muss sagen:
Wahnsinn!
Die Wäsche duftet, ich muss nicht dauernd was nachkaufen, weil ich 144 Waschladungen damit waschen kann, die Müllmenge beim Nachfüllen des Eis ist gering, und alles wird sauber, ganz ohne chemische oder giftige Zusatzstoffe.

Update:
Das Wasch-Ei hab ich wieder aus dem Haushalt verbannt. Nach knapp einem Jahr Verwendung (inkl. nachfüllen) riecht die gesamte Wäsche schon wenige Tage nach dem Waschen richtig grauslich, sie fühlt sich schmierig an, einfach nicht sauber.
Erst nach mehreren Waschgängen mit einem herkömmlichen Waschmittel wird das langsam wieder weniger. Es scheint so, als habe das Ei keinerlei Waschkraft, was bei normal verschmutzer Wäsche nicht so auffällt anfangs. Die Wäsche öfter zu waschen als sonst, ist aber keinesfalls ökologisch, deswegen verwende ich wieder normales Öko-Waschmittel aus einem Karton.

Putzen:
Seit es diese Abfüllstationen gibt, nutzen wir sie für Handspülmittel. Die anderen Produkte haben wir noch nicht getestet, das werden wir aber.
Waschmittel gibt es ohnehin in Kartons als Pulver, und zum Putzen kauf ich bisher diese Produkte. Es wäre echt super, wenn die zum Abfüllen eine gute Alternative sind, dann wär ich die unleidigen Einweg-Plastikflaschen los, die zwar zum Teil aus recyceltem Plastik sind, dennoch wieder Müll erzeugen.

Kerzen:
Ich liebe Kerzen, vor allem Teelichter. Wo auch immer ich bin, kaufe ich ein buntes Teelicht-Kerzenglas, als Erinnerung an Orte oder Menschen, und diese Gläser leuchten das ganze Jahr über.
Leider sind Teelichter alles andere als gut für die Umwelt und die Gesundheit.
Also sind wir auf ökologische (fast) Zero Waste-Varianten umgestiegen:
Wir nehmen solche Teelichter aus Biomasse oder solche aus Bienenwachs, das noch dazu wunderbar duftet. Anstelle der Alu-Behälter hab ich welche aus Glas, oder ich setz die Teelichter direkt in die Kerzengläser.
Übrig bleibt nach dem Abbrennen nur mehr eine kleine Scheibe, an der der Docht befestigt war, und die teils giftigen Duftstoffe atmen wir auch nicht mehr ein.


Weitere Ideen:

Unterwegs:
Ich hab in der Handtasche einen Klappbecher und einen Klappstrohhalm, für unterwegs. Auf Ausflügen haben wir auch immer Bambusbecher mit, die man super wieder befüllen lassen kann.
Kaffee aus Einwegplastikbechern hab ich schon ewig keinen mehr getrunken, man bekommt in jedem Kaffeehaus, selbst an jeder Tankstelle den Kaffee in den eigenen Becher gefüllt. Außerdem besitze ich dutzende verschließbare Gläser, die ich auch als Trinkgläser verwende, etwa wenn ich unterrichte.

Kaffee:
Du hast zu Hause eine Kapselkaffeemaschine? Weg damit!
Der Kaffee ist überteuert, so gut wie nie Fairtrade und die Müllberge sind entsetzlich. Und selbst wenn du die Kapseln recycelst, braucht es eine Menge Energie, die Kapseln herzustellen.
Plus: Nespresso gehört zu Nestlé – und Nestlé sollte man ja wirklich nicht unterstützen.
Update:
Ein lieber Freund hat mich darauf hingewiesen, dass es wieder befüllbare Kapseln gibt – ideal für all jene, denen ihre Kapselmaschine ans Herz gewachsen ist. Auch eine gute Idee!

Jause:
Jede Jause wird bei uns in Bento-Boxen, Tupperware-Behältern oder Jausensackerl aus Stoff verpackt, in Wachstüchern aus Österreich oder alten, zerschnittenen Geschirrtüchern, aber das machen vermutlich eh die meisten so.
Bitte kauft bei den Wachstüchern nicht die Variante aus den USA, wenn’s eine Alternative aus Österreich gibt, dem ökologischen Fußabdruck und der heimischen Wirtschaft zuliebe.
Befüllt werden die Jausenbehälter mit allerlei Leckereien, bei denen ich darauf achte, dass sie nicht in extra Plastik verpackt sind –
mittlerweile sind die selbst gemachten Müslikugeln sogar beliebter als gekaufte, einzeln verpackte Müsliriegel.

Strohhalme:
Wir verwenden sehr gern Strohhalme, vor allem im Sommer, ich hab also ein paar waschbare, die alle gern verwenden, die werden im Geschirrspüler auch supersauber.
Und ja, einen oder zwei hab ich tatsächlich immer in der Handtasche.

Wasser:
Leitungswasser ist großartig, das vergessen wir gern, es ist in vielen Teilen Österreichs sogar besser als Wasser aus der Flasche.
Wer Sprudel liebt, kann sich dieses Gerät kaufen –
für Wasser aus Plastikflaschen gibt es in Österreich echt keinen Grund.

Altglas:
Ich kauf viele Lebensmittel gern in schönen Gläsern:
Marmelade zum Beispiel suchen wir auch nach der Art des Glases aus – die kann man nämlich großartig wiederverwenden, für so ziemlich alles, auch für Cocktails oder als große Teegläser.

Dosen:
Kaugummi oder Bonbons kauf ich, wenn möglich, in Dosen, einerseits weil ich die Sorten gern mag, andererseits weil ich die Dosen gern weiterverwende, als Seifendosen oder für kleine Geschenke.

Gemüsefond aus ‚Biomüll‘:
Ich sammle saubere Küchenabfälle aller Art im Tiefkühler und koch daraus, wenn ich genügend hab, Gemüsefond. Das ist wirklich klasse, kostet nix extra, und man kann’s echt oft brauchen, zum Aufgießen oder für Saucen.

Geschenkspapier:
Geschenkspapier hab ich schon seit Jahren keins mehr gekauft. Wir besitzen eine kleine Sammlung an Geschenkssackerln, die wir familienintern wiederverwenden –
und auch für Freund*innen sind die klasse.

Second Hand:
Flohmärkte sind toll!
Man findet eigentlich echt fast alles, und es ist immer ein Erlebnis.
Egal ob Bücher, Geschirr, Spielzeug, Klamotten oder alten Krimskrams, Flohmärkte machen glücklich.
Mein Lieblingswintermantel ist vom Flohmarkt, meine Kakteen sitzen alle in alten Kaffeetassen, die Puppen meiner Töchter wurden in Flohmarktklamotten gekleidet, und wir trinken unseren Wein aus uralten Gelbglas-Weingläsern.

Ich möchte außerdem in nächster Zeit unser Geschirr austauschen, es ist leider schon ziemlich abgeschlagen, und mein Plan ist, auf Flohmärkten oder bei Trödler/innen tolle Teile zu finden und so aus einem bunten Sammelsurium an Einzelstücken ein Service zu machen.
Das wird sicher spannend!

Tipp:
Flohmärkte sind auch toll, um alten Kram loszuwerden. Eins muss man sich nämlich immer klarmachen:
Was ich nicht mehr brauche, kann jemand anderer dringend brauchen.

Ein schöner Gedanke, finde ich.

Und nicht vergessen:

Benutzen ist besser als wegwerfen!

Die tolle Jausenbox aus Bambus ist zwar vielleicht hübsch und voll ökologisch, bringt der Umwelt aber recht wenig, wenn man zu Hause eigentlich noch Jausenboxen hat, die man nicht verwendet und im schlimmsten Fall vielleicht sogar wegwirft.
Das größte Problem ist der Konsum, der ständige vermeintliche Zwang, etwas Neues, Besseres kaufen zu müssen –
mittlerweile ist auch #ZeroWaste ein Trend geworden, vor allem für findige Marketing-Genies.

Fall nicht darauf herein, benutz deine alten Sachen –
erst wenn sie kaputt sind, müssen sie ersetzt werden.

Übrigens:

Auf meinem Instagram-Account zeig ich immer her, wenn ich was Neues entdeckt hab, und ich durfte dazu auch mal einer Zeitung ein Interview geben, inkl. Video.

Niemand lebt ganz ohne Müll, auch nicht die, die es in den sozialen Medien immer predigen.
Wer seinen Müll im Laden lässt, hat ihn nämlich trotzdem produziert, auch wenn der Müll nicht mit nach Hause genommen wird. Und selbst der Kaffee unterwegs, der in den eigenen Bambusbecher gefüllt wird, verursacht Müll –
halt nicht den Einwegbecher, das stimmt.
Ganz viele der #ZeroWaste-Ikonen leben außerdem in großen Städten, in denen es Unverpacktläden gibt, da ist es natürlich einfach, wenig Müll zu produzieren.
(Ich bin nämlich nicht davon überzeugt, dass es sinnvoller ist, alles unverpackt, aber online einzukaufen.)
Und etliche dieser Ikonen tricksen ein bisschen, damit sie grüner dastehen, als sie eigentlich sind.

Zero Waste ist nur sinnvoll, wenn es nicht nur dem eigenen Gewissen dient –
es ist immer ein Abwägen:
Immerhin geht’s nicht nur ums Plastik, es geht um den Planeten.
Und da ist die Bambus-Zahnbürste vom andren Ende der Welt nicht immer die beste Option.

Wenn wir alle nur ein paar sinnvolle Kleinigkeiten versuchen, dann bewegen wir schon etwas –
selbst, wenn es nur wenig ist, das macht gar nichts:

Auch kleine Schritte führen zum Erfolg!

Und keine Bange:

Du wirst weder öko aussehen noch öko riechen, wenn du ein paar Dinge umstellst, es wird vermutlich gar niemand bemerken.

* * *

Ein kleiner Einblick in meine #ZeroWaste-Versuche:

* * *

Übrigens:
Das ist keine Werbung –
ich bekomm kein Geld von den Firmen, sondern hab alle Produkte nach langer Recherche selbst gefunden und bezahlt. Die Firmen wissen nicht mal, dass sie verlinkt wurden.
Die Fotos im Text sind Symbolfotos, die in der Galerie sind meine eigenen.
Ich hafte auch nicht für nicht korrekte Links … zum Zeitpunkt des Verlinkens waren da die angesprochenen Produkte zu entdecken.

Was ‚Let it go‘ für mich bedeutet, und wieso es mich frei macht.

2018 sehe ich als mein persönliches Jahr an, um Dinge ziehen zu lassen –

Dinge, die mich belasten, Dinge, die ich nicht mehr brauche, aber auch Menschen, deren Wege sich mit meinem nicht mehr kreuzen, denen ich aber noch auf irgendeine Art und Weise verbunden bin.
Das Ziehenlassen hat nämlich den wunderbaren Nebeneffekt, dass es den Blick öffnet für Dinge, die jetzt da sind, die jetzt wichtig sind, und auf jene Menschen, die neben mir hergehen, nicht einfach nur so, sondern als Begleiter/innen.

Mitte Dezember, pünktlich zu meinem 40. Geburtstag, hab ich damit begonnen.
Ich hab als erstes mehrere Instagram-Accounts gelöscht, die zu betreuen mich eigentlich meist nur genervt hat, nur mehr mein Yoga-Account ist online, denn den lieb ich heiß.

Außerdem versuch ich schon länger, Dinge herzugeben, die ich nicht mehr brauche, Klamotten auszumisten, Bücher nur mehr zu leihen anstatt zu kaufen.
Auch auf Facebook bin ich viel weniger aktiv, vor allem deswegen, weil es nur Zeit frisst und mir als Gegenleistung ein schlechtes Gefühl gibt –
die Medien berichten vor allem Schlechtes, unsere momentane Regierung bringt auch kaum Gutes zustande, und die meisten Menschen nutzen Facebook vor allem dazu, um Gewinnspiele zu teilen oder ein bissl Dampf abzulassen.
Das kann schon recht belastend sein, muss ich zugeben.

Und ich hab meine Kontaktliste am Telefon durchgesehen und mir angeschaut, wen ich da seit Jahren drin hab, wer von diesen Menschen mir wirklich am Herzen liegt, und wer sich nur meldet, wenn es ihm oder ihr schlecht geht oder etwas gebraucht wird.

Und weißt du, was das Erstaunliche daran war?
Ich hab plötzlich erkannt, wer mir wirklich am Herzen liegt, wem ich wirklich am Herzen liege –
und dass die Flut an Kontakten, die man heutzutage hat, oft den Blick auf jene verschleiert, die immer da sind und neben uns hergehen, durch dick und dünn.
Das hat mir tatsächlich die Augen geöffnet.

https://www.instagram.com/p/Bojf9x4nV7h/

Denn da sind eine Menge Menschen, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind.

Die eine Yogini, die mir zum Geburtstag eine irrsinnig nette Nachricht schreibt.
Die andere Yogini, die mir eine tolle Amaryllis vorbeibringt.
Der Freund, der zu meinem Geburtstag extra aus Wien anreist.
Die Kinder, die jeden Tag wunderbar sind.
Der Gatte, der mir immer zur Seite steht.
Der Freund, der seit knapp 20 Jahren neben mir hergeht.
Die Freundin, die am Geburtstagsmorgen mit einer Orchidee vor der Tür steht.
Die inspirierenden Yogi/nis, die jede Woche in meine Kurse kommen, immer wieder, manche schon seit einigen Semestern.

Einfach alle, die mein Leben so wunderbar machen –
danke!

Genießt die Weihnachtsfeiertage!
#Namaste!

 

 

Wir Frauen haben’s nicht leicht, oder: Gemeinsam sind wir stark!

Auch wenn ich momentan hauptberuflich Yogalehrerin bin:
Die Feministin in mir schläft nicht.

Gerade im Yoga, wo weit mehr als die Hälfte aller Unterrichtenden und Übenden Frauen sind, ist Feminismus aber etwas, das keine so wirklich interessiert.
Die Übenden werden als Kunden bezeichnet, die Unterrichtenden grundsätzlich als Lehrer 
und auch wenn ich mich darüber nicht mehr so aufrege wie in jüngeren Jahren, muss ich doch gestehen, dass ich das schade finde.

Gerade in der vermeintlich so achtsamen Yogawelt müsste doch klar sein, welche Macht Sprache hat, und dass wir zusammenhalten müssen, wir Frauen, egal wie alt oder jung, dick oder dünn wir sind.
Stattdessen schweigt die Mehrheit bei schwierigen Themen wie #MeToo und wirft sich wegen Kleinigkeiten Knüppel zwischen die Beine, anstatt diese aus dem Weg zu räumen und gemeinsam als starke Einheit in die Zukunft zu marschieren.

Vor allem, wenn es um die Optik geht, kennt manch weibliche Kratzbürstigkeit keine Gnade.

https://www.instagram.com/p/Bm6szf8HECB/

 

Wenn du das gerade liest und eine Frau bist, dann kennst du sicher das Problem, dass du es nie jemandem recht machen kannst
egal was du tust.

Du trägst kein Make-up?
Meine Güte, wie siehst du denn aus? Bist du krank?
Du trägst Make-up?
Eine Yogalehrerin, die Make-up trägt? Das ist nicht sehr passend!

Du hast Kinder?
Oh, wie egoistisch, noch mehr Bälger in die Welt zu setzen!
Du hast keine Kinder?
Ach, wie egoistisch, dir geht es ja nur um dich selbst!

Du hast Kinder und bleibst bei ihnen zu Hause?
Ach, jetzt spielst du also Hausfrau und liegst dem Mann auf der Tasche?
Du hast Kinder und gehst arbeiten?
Oh, du bist eine Rabenmutter und lässt deine Kinder fremdbetreuen!

Du trägst sexy oder bunte Klamotten, bist aber nicht mehr 20 Jahre alt?
Meine Güte, kleide doch doch deinem Alter entsprechend!
Du trägst keine bunten oder sexy Klamotten, bist aber unter 40 Jahre alt?
Lass dich doch nicht so gehen, wie willst du denn so einen Mann abbekommen?

Diese Liste lässt sich endlos weiterführen –
und meistens sind es Frauen, die anderen Frauen ungefragt ihre (vermutlich nicht einmal gut gemeinten) Ratschläge aufdrängen …
auch und gerade im Yoga.

Ich hab da keine Lust drauf, ich sag’s dir ganz ehrlich.
Ich leb so, wie es für mich und meine Familie richtig ist, und seh die Dinge gern ein wenig anders.

https://www.instagram.com/p/BmY0h_rnBe_/

Ich beurteile dich nicht danach, wie du aussiehst oder lebst, wie du dich kleidest oder was du arbeitest, wen du liebst oder was du isst –
und ich wünsch mir das auch von dir.

So einfach ist das.

Manchmal, wenn die Verwunderung in mir zu groß wird, schreib ich drüber, hier zum Beispiel, lass meinen Gedanken freien Lauf, aber ich nehme mir (nicht mehr) das Recht heraus, alles zu be- oder verurteilen, was andere tun –
auch das hab ich in den letzten Jahren lernen dürfen.

Und jetzt, jetzt schalt ich meinen Computer aus und freu mich auf meinen morgigen Geburtstag –
ich werde 40, werde mich aber bestimmt nicht meinem Alter entsprechend  kleiden oder benehmen, so viel steht fest.
(Ich weiß ja nicht mal, was das bedeuten soll.)

https://www.instagram.com/p/BqAKfVnhvre/

 

Ich würde mich aber sehr freuen, wenn du anlässlich meines Geburtstages einen oder zwei Euro für meine Spendenaktion spenden würdest.

Vielen Dank!
<3

#Namaste!